Ausflug zur Einhornhöhle und zur Burgruine Scharzfels

Beide Ausflugsziele liegen in der Nähe von Bad Lauterberg im Harz, so dass wir die Besichtigung beider miteinander verbunden haben.

Wir sind zuerst zur Einhornhöhle gefahren und haben dort eine Führung mitgemacht. Das Fotografieren in der Höhle ist nicht gestattet, also habe ich nur das Haus Einhorn, ein Waldcafé mit Infozentrum und Museum, sowie die Umgebung fotografiert.

„Die Höhle befindet sich etwa 1,5 km nördlich der Ortschaft Scharzfeld im Landkreis Osterode am Harz. Die Einhornhöhle ist ein natürlich entstandener Hohlraum im Zechsteindolomit der Permzeit. Diese ca. 270 Mio. Jahre alten Gesteine des ausgehenden Erdaltertums treten gürtelförmig am südwestlichen Harzrand zutage. Die allmähliche Verwitterung des Dolomitgesteins hat seit Jahrhunderttausenden zur Entstehung von Höhlensystemen geführt.

Die Einhornhöhle ist heute die größte begehbare Höhle des Westharzes. Die Höhle hat eine Gesamt-Ganglänge von fast 700 m, die Länge der Hauptstrecke ( = Führungsweg) beträgt knapp 300 m.  Innerhalb der Hauptstrecke reihen sich mehrere großen Hallen und Dome aneinander. Sie sind durch niedrige Gänge miteinander verbunden .Aufgrund neuester Forschungsergebnisse (2014/17) wissen wir jetzt endgültig, dass der Gesamthohlraum allerdings um ein Vielfaches größer ist als die uns heute bekannte Einhornhöhle.

Jahrhunderte lang wurde die Höhle von Knochensammlern aufgesucht. Schon 1583 wurde über das Graben nach „Einhörnern“ berichtet. Die Höhle erwies sich als ergiebige Fundstelle für das als Medizin und Heilmittel begehrte Einhorn. Aber bereits im 17. Jahrhundert wurde erkannt, dass es sich bei den Knochenfunden um fossile Reste von Großsäugetieren, vor allem dem Höhlenbären, nicht aber um das sagenumwobene Einhorn handelt. Das Fabeltier, dass es leibhaftig niemals gegeben hat, war dennoch namengebend für diese Höhle.

Neben den Einhorngräbern wurde die Höhle aber bereits seit geraumer Zeit von Geowissenschaftlern und Forschern aufgesucht, so bereits von den Universalgelehrten Leibniz (1686) und Goethe (1784). Ende des 19. Jahrhunderts hat der Berliner Arzt und Anatom Rudolf Virchow hier gegraben, Hermann Löns suchte die Höhle ebenfalls auf. Die Forschungen um die letzte Jahrhundertwende hatten vor allem das Ziel, den „diluvialen Menschen“ (= Mensch des Eiszeitalters) zu finden. Dies gelang erst 1985 mit dem Fund von Steinwerkzeugen aus der Altsteinzeit. Die Ausgrabungen 1985-88 ergaben, dass die Höhle vor über 100.000 Jahren über lange Zeiträume von den Neandertalern besiedelt war“, so heißt es auf der Internetseite der Einhornhöhle. Wer näheres dazu wissen möchte, kann dem Link folgen: www.einhornhoehle.de/index.html

Die Harzer Dolomiten.

Die Natur ist wunderschön.

Im Anschluß sind wir durch das Waldgebiet hinauf zur Burgruine Scharzfels gestiegen. Die Burg wurde im 10. Jahrhundert errichtet und galt als uneinnehmbare Festung. Die Burg wurde dann während des Siebenjährigen Krieges 1761 von den Franzosen nach Belagerung erobert und anschließend gesprengt.

Von dort oben hat man einen traumhaften Blick auf die Umgebung.

Wer sich für diese Burg interessiert, dem sei dieser Link empohlen: http://burgruine-scharzfels.de/index.html#home

Dort wird in einem Video der Aufbau der Burg sowie die Historie anschaulich erklärt. Es soll im Harz über 500 Burgen/Burgruinen geben bzw. gegeben habe. Das ist beachtlich!

Auf der Burgruine Scharzfels gab es noch etwas, das mein Interesse geweckt hat.

1695 wurde in der Burg eine Frau eingekerkert. Es war Eleonore von Knesebeck, die Kammerzofe der Prinzessin Sophia Dorothea von Hannover (Prinzessin von Ahlden) war. Siehe Foto mit dem Reim, mit dem sie sich an Gott wendet, der mir wie eine kraftvolle Beschwörung vorkommt.

„Zerbrich, zerbrich Schlösser, Thüren,

starker Gott, zerschmettre Du

Riegel, Mauern, laß mich führen

Deine Engel, dass ich nu

mit Dir kann vom Felsen springen,

las´den Wächtern nicht gelingen

diese meine Flucht zu sehen.

Wie Elias las´mich gehen.“

Auf jeden Fall gelingt ihr die Flucht 1697 aus dem Kerker von der Felsenburg mit Hilfe des Dachdeckers Hans Veit Rentsch und ihrer Familie. Das finde ich sehr beeindruckend!

Hier noch zwei weitere Fotos von der Burgruine
Alle Fotos in diesem Blog lassen sich per Mausklick vergrößern.

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